2 Monate danach – Und was noch alles zu tun ist

Mittlerweile leben wir seit zwei Monaten in unserem neuen Zuhause und der Blog ist etwas kurz gekommen. Einzug war Ende Juli, also genau ein Jahr nach Baubeginn. Die Zeit der großen Neuigkeiten ist mit dem aktuellen Baustand zu Ende aber einige interessante Details werden in den nächsten Monaten noch folgen.

Bevor das Bauupdate beginnt, schnell noch ein paar Worte zum alltäglichen Leben: Wir fühlen uns unglaublich wohl. Insbesondere der große Wohn-, Küchen- und Essbereich hat es uns total angetan. Den Raum bis zum Dachgiebel offen zu lassen war keine leichte aber eine umso schönere Entscheidung. Dadurch wirkt alles unglaublich großzügig und die Küche ist selbst an bewölkten Tagen wie heute unglaublich hell. Die „halbe“ Trennwand zwischen Küche und Wohnzimmer sorgt dafür, dass es auch in einem über 70qm großen Raum Rückzugsmöglichkeiten gibt und gemütliche Ecken entstehen ohne das offene Konzept zu stören. Die Aufteilung von Schlafzimmer, Ankleide und Bad funktioniert ebenfalls sehr gut und macht uns den Start in den Arbeitsalltag umso leichter.

Dennoch ist längst nicht alles fertig: Wie es wahrscheinlich den meisten Häuslebauern geht, wohnen auch wir noch immer in einem Provisorium. Anbei ein kurzer Überblick was in den letzten zwei Monaten passiert ist und was noch folgt.

Mittlerweile ist die Außenfassade fertig. Verbaut wurde Lärchenholz in klassischer Form mit einem Querverlauf. Wir haben lange mit der sogenannten Rhomben-Form des Holzes geliebäugelt. Das sieht etwas moderner aus. Allerdings muss es umso genauer verarbeitet werden, damit es keine Probleme, z. B. mit Wasserrückstau gibt. Hauptargument war allerdings, dass die Rhombenleisten deutlich teurer sind. Letztlich passt die klassische Ausführung wahrscheinlich eh besser zum Rest des Hofes.

Zur Außenfassade gehören auch die Schieberollläden die wir an der Südseite (also im Bad, Küchen- und Essbereich) nutzen. Da die Nordseite des Hauses mit ihren knapp 12m fast vollständig aus Glas besteht, war hier schlichtweg kein Platz für eine solche Konstruktion. Um zumindest das Schlafzimmer abzudunkeln sind wir noch auf der Ideensuche 😉 Die Schiebeläden bestehen aus fest angebrachten Holzlamellen und lassen sich im Essbereich manuell und im Bad elektrisch zur Seite hin öffnen und schließen. Das Material ist ebenfalls Lärchenholz. Die Schieberollläden sind etwas breiter als die Fenster. Bei geöffneten Läden ergeben sie so gemeinsam eine große Fläche bzw. füllen den kompletten Raum zwischen zwei Fenstern. Das sorgt für ein ruhiges und einheitliches Gesamtbild. Klingt kompliziert, wird aber mit den Bildern in der Galerie (siehe unten) hoffentlich verständlicher.

Bei den Fenstern zur Hofseite wurde eine Absturzsicherung installiert. Sie entspricht zwar nicht den üblichen Standards, passt aber dafür gut zu unserem Stil. Ziel war es nicht so viel von den bodentiefen Fenstern zu verbauen und gleichzeitig keine filigranen Lösungen wie z. B. Glasbrüstungen zu installieren. Hauptschutz bietet ein massives Stahlrohr, dass auf ca. 90cm Höhe angebracht ist. Darunter befinden sich zwei dünne Drahtseile, damit auch kleinere Gäste nicht herausfallen können.

Im Bad hat sich auch einiges getan: Die Waschbecken, Duschkabine und Badewanne sind verfugt, die Armaturen sind angeschlossen und die Glasscheibe an der offenen Dusche ist montiert. Vor ein paar Tagen kam auch der große Badspiegel an. Vor dessen Montage müssen aber noch Löcher in die Fliesen gebohrt werden. Das lassen wir lieber vom Fachmann machen.

Im Wohnzimmer ist der Kamin jetzt voll einsatzfähig. Da wir Parkett als Bodenbelag verlegt haben, musste eine brandschutzsichere Lösung rund um den Kamin gefunden werden. Das war etwas kompliziert da der Kamin genau am Eck zum Eingang platziert ist und das Wohnzimmer um 17cm erhöht ist. An der Stirnseite des Podestes befindet sich auch das Parkett, das ebenfalls brandschutztechnisch abgesichert werden musste. Letztlich haben wir uns für eine sehr dünne Stahlplatte entschieden, die locker auf dem Boden liegt. So können wir sie in den warmen Monaten einfach wegstellen und das tolle Parkett komplett genießen.

Auf der Galerie (Arbeits- und Gästezimmer) herrscht noch das totale Chaos. Der „Grundboden“ besteht aus Holzbalken. Da diese etwas uneben sind, muss ein Ausgleich geschaffen werden, bevor der fertige Bodenbelag verlegt werden kann. Dabei haben wir uns für elastische Holzfaserplatten als Ausgleich und normale Spanplatten zur Versteifung entschieden. Die Arbeit damit ist fast geschafft, hier kann es also hoffentlich auch bald weitergehen.

In der Küche ist jetzt alles fertig, inkl. Armatur, Fliesenspiegel, etc.

Ein echtes Highlight gibt es im Essbereich. Hier kommen die alten Ziegel zum Einsatz, die früher die Außenwand gebildet haben. Mehr dazu (hier…). Von den Ziegeln wurden dünne Streifen abgeschnitten und wie Fliesen an der Wand befestigt. Damit erhält die Wand zum Hof wieder ihre ursprüngliche Optik zurück ohne Abstriche bei Dämmung oder Stabilität machen zu müssen. Leider wird der tolle Anblick mit den Ziegeln und den großen Industrieleuchten im Moment noch durch unseren alten Esstisch versaut. Ich zeige Euch aber trotzdem Bilder 😉 Das Ahornholz und die filigranen Stühle wollen so gar nicht zum Industriedesign passen…

In den nächsten Wochen ist vor allem der Schreiner gefragt. Er wird das Eichenholz als Treppenbelag sowohl im Eingang als auch für die Kragarmtreppe verlegen und die Treppengeländer im Eingang und der Galerie koordinieren. Letztere werden aus pulverbeschichtetem Stahl mit einem Handlauf aus Eiche gefertigt. Sie ähneln dann stark der Absturzsicherung an den Fenstern.

Die größte Baustelle befindet sich direkt vor dem Haus. Unter dem Eingang verläuft das Abwasserrohr. Vom Eingang aus haben wir im April selbst den Anschluss zur hofeigenen Kleinkläranlage verlegt. Da wir wussten, dass vor dem Eingang noch ein Podest mit Treppenstufen gebaut werden muss, haben wir die Baugrube und damit das Abwasserrohr offen gelassen. Das Podest gestaltet sich allerdings komplizierter als Gedacht. Auch das Abwasserrohr einer Regenrinne und ein vorsorglich verlegtes Blindrohr müssen ebenfalls bedacht werden. Die ganze Konstruktion wird aber so schwer dass wir Gefahr laufen, die Abwasserrohre zu verformen bzw. das Gefälle zu verändern. Deshalb haben wir uns letztlich dagegen entschieden hier einfach selbst etwas zu bauen und suchen nun händeringend nach Handwerkern, die noch vor Wintereinbruch Zeit dafür haben.

Ideen fehlen uns noch für die Fußleisten. Im Bereich des Sichtestrich werden wir wohl darauf verzichten und den Übergang zwischen Estrich und Wand verkleben lassen. Dort wo Parkett verlegt ist, könnten wir uns weiße Fußleisten vorstellen. Im Wohnzimmer werden Fußleisten ganz allgemein an einigen Stellen schwer einzubauen sein, da hier entweder der Platz fehlt (Stufe nahe Türrahmen) oder wegen des Kaminen eigentlich keine angebracht werden dürfen…

Und zum Schluss noch die Galerie (Es ist übrigens nicht immer so schmuddelig auf unserem Fußboden. Mir ist am Montag der Staubsauger kaputt gegangen. Ersatz kommt erst heute Abend…)

5 Antworten zu “2 Monate danach – Und was noch alles zu tun ist

  1. Wunderschön, genau das ist das Wort, das euren Hof beschreibt. Es ist sehr gemütlich geworden, trotz der Offenheit und der modernen Elemente, ein sehr gelungenes Projekt: Glückwunsch 🙂
    Gibt es auch ein Foto von der Nordseite? Das würde mich interessieren, wie das mit der Fensterfront aussieht.
    Grüße Yvonne

    • Danke Yvonne, hat mich sehr gefreut deinen Kommentar zu lesen 🙂 Die Nordseite eist leider sehr wenig ansehnlich. Als der Hof vor ca. 20 Jahren das erste Mal saniert wurde, hat man einen großen Teil der Nordseite nicht mit bedacht. Der Putz etc. sind also noch auf dem Stand als der Bereich als Kuhstall gedient hat. Wir haben uns bisher darauf beschränkt die wild gewachsenen Bäume nd Büsche größtenteils zu entfernen und werden dann im nächsten Frühjahr Garten und Terrasse anlegen.

      Hab gerade schnell ein Bild gemacht, ging aufgrund des Lichtes im Moment leider nicht besser.

      Nordseite

      • Hallo Dennis,
        Danke für das Bild, jetzt sehe ich was du mir „fast vollständig aus Glas bestehen“ meinst. Eure Etage sieht auch von dieser Seite sehr schön aus. Und man braucht ja auch etwas zu tun für die nächsten Jahre 😉
        Liebe Grüße
        Yvonne

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